Geht es nach Eugene Fama, gibt es keine Blasenbildung an den Märkten. Im Interview erklärt der Nobelpreisträger, wieso er an die Effizienz der Märkte glaubt. Außerdem beschäftigt uns die neue Untergrenze für den Wechselkurs der Tschechischen Krone, die Beschränkung der Macht der russischen Staatskonzerne, die Urbanisierung und chinesische Eltern, die ihre Kinder bespitzeln lassen.
1. „Der Markt ist rational, das glaube ich immer noch“
(faz.net, Lisa Nienhaus)
Am Dienstag bekommt ein Mann den Nobelpreis, der überzeugt ist, dass Märkte effizient sind – und das in Zeiten, in denen die Wirtschaft noch immer unter den Auswirkungen der Finanzkrise leidet. Eugene Fama spricht im Interview darüber, wieso er nicht an Blasenbildung glaubt. Er ist überzeugt: “Preise an Finanzmärkten spiegeln stets die verfügbaren Informationen wider.” Das Auf und Ab der Preise ließe sich ausschließlich auf Veränderungen von Angebot und Nachfrage zurückführen. Wie kommt Fama zu dieser Überzeugung?
2. Die Franken-Untergrenze wird zum Vorbild (blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets, Tobias Straumann)
Der Wechselkurs der Tschechischen Krone ist nicht mehr frei: Steigt der Kurs der Krone gegenüber dem Euro über 27 CZK, will die Tschechische Zentralbank (CNB) fortan den Kurs durch Deviseninterventionen schwächen. Damit bedient sich die CNB ähnlicher Mittel, wie die Schweizer Notenbank seit etwa zwei Jahren. Doch während in der Schweiz mit diesem Schritt vorrangig ihre Exporte attraktiv halten will, hat die CNB ein anderes Ziel: die Deflation zu bekämpfen.
3. Russland legt sich mit den Staatsmonopolen an
(wsj.de, Gregory L. White)
Die russischen Staatskonzerne sind mächtig: Einige von ihnen, wie der Öl-Sektor, bescheren dem Staat auch üppige Einnahmen. Nun könnte Wladimir Putin den aufgeblähten Staatssektor beschneiden. Die Arbeitsproduktivität soll steigen, dazu sollen überschüssige Arbeitskräfte entlassen werden. Um die Stagnation der russischen Wirtschaft zu beenden, lässt die russische Zentralbank eine Abwertung des Rubel zu, jüngere Arbeitskräfte sollen später in Rente gehen und instabile Banken sollen beobachtet werden. Sogar die Preise der Monopole will die Regierung ab nächstem Jahr einfrieren. Doch es hagelt schon Beschwerden: Wird die Regierung die unliebsamen Reformen trotzdem durchsetzen?
4. Chinesische Eltern lassen ihre Kinder in Hong Kong bespitzeln (marginalrevolution.com, Tyler Cowen, englisch)
Eltern machen sich natürlich Sorgen um ihre Kinder. Chinesische Eltern scheinen sich besondere Sorgen um ihre Kinder zu machen, wenn diese in Hong Kong studieren. Marginal Revolution berichtet, dass sich dort Agenturen etabliert hätten, die die Kinder, ob im Kindergartenalter oder schon im PhD, bespitzeln. Überwiegend hätten die Eltern Angst, dass ihre Kinder Drogen nehmen oder vom “rechten Weg” abgekommen seien.
5. Urbanisierung und die suboptimale geographische Lage einiger Städte
(voxeu.org, Guy Michaels, Ferdinand Rauch, englisch)
Seit Jahren zieht es die Menschen rund um die Welt vom Land in die Städte. Doch die Geographie einiger Städte ist nicht diesen Bevölkerungszuwachs ausgelegt, denn sie sind einfach schlecht gelegen – zum Beispiel weil sie schlecht an die Weltmärkte angebunden sind oder weil sie in einem Erdbebengebiet liegen. Das könne schlimme soziale und wirtschaftliche Konsequenzen haben. Die Autoren Guy Michaels und Ferdinand Rauch untersuchten, ob sich Städte an suboptimalen Orten über die Zeit wieder auflösen.
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